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Kunden werden von der Deutschen Bank davor gewarnt, dass ihr Geld in Russland verloren gehen könnte


Probleme mit Depositary Receipts: Deutsche Bank warnt Kunden, dass Ihr Geld in Russland weg sein könnte

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Die Deutsche Bank hat als erstes großes Institut seine Kunden gewarnt, dass es die Existenz von Geldanlagen in Russland nicht mehr gewährleisten kann. Betroffen sind Anleger, die etwa Aktien von einigen russischen Unternehmen gekauft haben.

Die Deutsche Bank hat offenbar bereits am 9. Juni eine Meldung an ihre Kunden verschickt, in der sie von einem möglichen Defizit an Aktien russischer Unternehmen berichtet, die so genannte „Depositary Receipts“ (DR) absichern. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters . Die betroffenen Aktien wurden zuvor von einer russischen Bank in Russland verwaltet. Die Deutsche Bank sagte jetzt, dass sie deren Existenz nicht mehr garantieren kann. Betroffen sind Aktien der Airline Aeroflot, der Baufirma LSR Group, des Bergbau- und Stahlriesen Mechel und des Stahl-Unternehmens Novolipetsk Steel. Dabei geht es um DRs, die vor Beginn des Ukraine-Krieges ausgegeben wurden.

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DRs sind eine Möglichkeit für ausländische Anleger, Aktien in einem fremden Land zu kaufen, die nicht an der heimischen Börse gehandelt werden. Sie sind im internationalen Aktienhandel weit verbreitet. Aeroflot zum Beispiel ist nicht an der Deutschen Börse in Frankfurt notiert. Aktien der Airline können also in Deutschland nicht gehandelt werden. Als Kleinanleger haben Sie aber auch keine Möglichkeit, mit einem Depot bei einer deutschen Bank Aktien an der russischen Börse MICEX in Moskau zu handeln.

An dieser Stelle springen Institute wie die Deutsche Bank ein. Sie bieten DRs in Deutschland zum Verkauf an und garantieren, dass der Kurs dieser Wertpapiere immer dem Kurs der dahinterstehenden Aktie entspricht. Dafür wird das DR mit einer echten Aktie abgesichert. Für jedes DR von Aeroflot, das Sie in Deutschland kaufen, beauftragt die Deutsche Bank wiederum eine Partnerbank in Russland, an der MICEX eine echte Aktie von Aeroflot zu kaufen und so lange zu verwalten, wie Sie in Deutschland das DR halten.

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Mit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russland solche DR-Geschäfte mit russischen Aktien verboten. So sollte vermieden werden, dass sich ausländische Investoren in russische Konzerne einkaufen konnten, denn auch mit einem DR erwerben Sie etwa Stimmrechte und bekommen Dividenden ausgezahlt. Stattdessen wurden ausländische Anleger gezwungen, ihre DRs entweder zu verkaufen oder in Original-Aktien umzuwandeln. Letzteres geht allerdings nur für Anleger, die ein Depot in Russland besitzen, weil die Aktien eben nur dort gehandelt werden.

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Für deutsche Anleger wurde sich Sache noch komplizierter, denn die ersten Sanktionspakete der EU schlossen jegliche Handelsaktivitäten europäischer Banken in Russland aus. Institute wie die Deutsche Bank durften also keine DRs verkaufen oder in Original-Aktien umtauschen. Zwar wurde die Regelung in späteren Sanktionspaketen aufgeweicht, nachdem Russland horrende Gebühren von bis zu 10 Prozent des Aktienwertes strich, doch für die Banken besteht bis heute eine große Unsicherheit.

Für die Anleger ist das schlecht, denn die russischen Aktien haben seit Beginn des Ukraine-Krieges stark an Wert verloren. Ein Verkauf der DRs ist somit meist ein Verlustgeschäft. Russland bot deswegen Anlegern den Umtausch in Original-Aktien an. Da den aber wie gesagt nur Anleger ausführen können, die ein Depot in Russland besitzen, wurden so nur Teile der DRs umgetauscht.

Schon seit vergangenem Herbst war daher klar, dass das zu großen Verwirrungen führen würde. Die Mitteilung der Deutschen Bank bestätigt genau das jetzt. Sie erklärt, dass sie schlicht nicht mehr nachprüfen kann, ob für alle von ihr ausgegebenen DRs der betroffenen russischen Firmen noch die entsprechenden Original-Aktien bei ihren russischen Partnerbanken existieren. Auch der Informationsaustausch ist durch Krieg und Sanktionen eingeschränkt. Russlands Banken lassen sich ungerne vom Ausland in die Bücher schauen. Andere Banken, die viele russische Aktien als DRs anbieten, wie zum Beispiel die großen US-Institute JP Morgan, Citigroup und BNY Mellon, wollen keine Auskunft darüber geben, ob sie ähnliche Probleme haben.

Wie viele Kleinanleger davon betroffen sind, ist unklar. Ratsam ist es aber wohl, denselben Weg zu gehen, den auch Hedgefonds und Vermögensverwalter gehen, die noch DRs auf russische Aktien besitzen. Sie haben den Wert dieser Anlagen in ihren Büchern vorerst auf null gesetzt – als Zeichen dafür, dass sie keine Hoffnung haben, das Geld je wiederzusehen.

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Author: Julia Montgomery

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